Für jeden Notfall gerüstet – Die Hausapotheke für Hunde

Für jeden Notfall gerüstet – Die Hausapotheke für Hunde

Leider bleibt kaum ein Hund vor kleinen Verletzungen und Krankheiten verschont. In vielen Fällen bleibt dann nur der Gang zum Tierarzt – dennoch ist es ratsam, eine kleine Hausapotheke für Hunde bereitzuhalten, um dem vierbeinigen Gefährten im Ernstfall schnell helfen zu können. Welche Krankheiten Hundehalter selbst behandeln können und welche Utensilien zu diesem Zweck in der Hausapotheke für Hunde nicht fehlen sollten, verrät der folgende Artikel.

Häufige Hundekrankheiten im Überblick

Einige Hundekrankheiten kommen besonders häufig vor, darunter:

  • Befall mit Parasiten, zum Beispiel mit Würmern oder Flöhen
  • Zeckenbisse
  • Entzündungen von Ohren und Augen
  • Schnittverletzungen an den Pfoten
  • Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall und Erbrechen

Auch Kratzer und Schürfwunden, die oftmals beim Toben und Rennen durch Gestrüpp entstehen, kommen bei Hunden sehr häufig vor.

Welche Krankheiten können Hundehalter selbst behandeln?

1. Schnittwunden und Kratzer

Nicht jede Krankheit ist ein Grund, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Stattdessen können Hundehalter einige Wehwehchen auch ganz einfach selbst behandeln. Dies gilt beispielsweise für Kratzer und kleine Schnittwunden, sofern diese nicht zu tief sind und nicht stark bluten. Die Wunde wird mit einem nicht brennenden Desinfektionsmittel infiziert. Anschließend eine Wund- und Heilsalbe auftragen und die Wunde mit einem Verband abdecken, damit der Hund die Salbe nicht ablecken kann.

2. Magen-Darm-Erkrankungen

Auch leichte Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall können Hundehalter meist selbstständig in den Griff kriegen. Bei anhaltendem Durchfall ist jedoch unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen, um einer Dehydrierung rechtzeitig entgegenzuwirken. Auch dann, wenn der Durchfall mit weiteren Symptomen wie Fieber oder gar mit Apathie einhergeht, sollten Hundehalter nicht zögern und schnellstmöglich einen Tierarzt zurate ziehen.

3. Augen- und Ohrenentzündungen

Entzündungen der Ohren und Augen können durch eine gute Hygiene vermieden werden. Ein regelmäßiger Blick in die Ohren – am besten unter Zuhilfenahme einer kleinen Taschenlampe – zeigt, ob alles in Ordnung ist. Zusätzlich kann prophylaktisch ein Ohrenreiniger speziell für Hunde genutzt werden. Dies empfiehlt sich insbesondere bei langohrigen Hunden wie zum Beispiel bei Cocker Spaniel. Sollte es dennoch zu einer Entzündung kommen, so gilt auch hier: Besser zum Tierarzt gehen, denn vor allem Ohrenentzündungen können für einen Hund sehr schmerzhaft sein und im schlimmsten Fall chronisch werden.

4. Befall mit Parasiten

Parasiten wie Flöhe und Zecken gehören zum Hundealltag leider dazu. Zwar lässt sich vorbeugen, zum Beispiel mit Hilfe von Spot-on-Präparaten oder auch mit Sprays und Shampoos – dennoch kann es vorkommen, dass der Hund von Flöhen befallen wird oder mit der ein oder anderen Zecke nach Hause kommt. Flöhe sind umgehend zu bekämpfen, denn sie lösen quälenden Juckreiz aus, der dazu führen kann, dass der Hund sich regelrecht blutig beißt. Außerdem übertragen Flöhe Wurmeier, weshalb auf eine erfolgreiche Flohbekämpfung immer eine Wurmkur folgen sollte.

Was gehört alles in die Hausapotheke für Hunde?

Eine gut bestückte Hausapotheke für Hunde leistet Hundehaltern im Notfall gute Dienste. Tipp: Auch im Urlaub mit Vierbeiner sollten Medikamente und wichtige Hilfsmittel immer mit dabei sein, um bei Bedarf schnell handeln zu können.

Für den Fall, dass der Hund eine Schnittwunde oder Kratzer erleidet, sollte ein Verbandskasten bereitgehalten werden, wie er auch für das Auto benutzt wird. Alternativ sollten für den Notfall folgende Utensilien vorhanden sein:

  • Kompressen oder sterile Gazetupfer
  • Verbandswatte
  • Mullbinden
  • selbsthaftende Binden
  • wasserfestes, gewebeverstärktes Klebeband
  • Einmalhandschuhe
  • Verbandsschere mit abgerundeter Spitze

Um die Wunde gut zu versorgen, sollten außerdem ein antiseptisches, nicht brennendes Desinfektionsmittel und eine Wund- und Heilsalbe bereitliegen.

Auch Durchfallerkrankungen kommen beim Hund sehr häufig vor – sei es, weil das Tier etwas gefressen hat, was es nicht verträgt, oder weil eine Magen-Darm-Grippe in Umlauf ist. Kohletabletten sorgen schnell für Abhilfe, sie sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum angewandt werden. Leidet der Hund immer wieder unter unerklärlichem Durchfall, sollte der Tierarzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären. Des Weiteren sind folgende Hilfsmittel und Medikamente für jede Hundeapotheke unverzichtbar:

  • Reinigungslösungen für Augen und Ohren
  • Digital-Thermometer speziell für Tiere
  • Zeckenzange
  • Anti-Floh-Mittel
  • Anti-Zecken-Mittel
  • Pinzette mit abgerundeten Spitzen
  • Entwurmungskur

Medikamente verabreichen: Tipps & Tricks für Hundehalter

Das Verabreichen von Medikamenten bei Hunden ist oftmals eine Herausforderung. Je nachdem, ob es sich um Medikamente in Tablettenform oder um flüssige Medikamente handelt, können folgende Tipps hilfreich sein.

Medikamente in Tablettenform verabreichen

Hund bekommt Tabletten
Hund bekommt Tabletten | Foto: Mignon / depositphotos.com

Sofern der Hund die Futteraufnahme nicht verweigert, kann eine Tablette im Ganzen oder zerkleinert unter das Hundefutter gemischt werden (auch, wenn man BARFT). Wird sie zerkleinert, ist jedoch darauf zu achten, dass der Hund die gesamte Futterration und somit die gesamte Medikamentendosis aufnimmt. Außerdem sollte die Packungsbeilage genau studiert werden, denn einige Futterbestandteile können die Wirkung eines Medikaments beeinträchtigen. Dieser Hinweis gilt daher auch für die Methode „Tablette in Leberwurst“, die sich bei vielen Hundehaltern bewährt hat.

Verweigert der Hund die Futteraufnahme oder spuckt er die Tablette immer wieder aus, bleibt nur folgende Vorgehensweise:

  1. Den Fang des Hundes öffnen und die Tablette möglichst weit hinten auf der Zunge platzieren.
  2. Den Fang schließen und mit der Hand geschlossen halten.
  3. Dem Hund leicht gegen die Nase pusten, um den Schluckreflex zu stimulieren. Den Kopf keinesfalls nach hinten beugen, um ein Verschlucken oder Würgen zu vermeiden.
  4. Es kann hilfreich sein, die Kehle zu massieren, bis der Hund die Tablette geschluckt hat.
  5. Sicherstellen, dass sich die Tablette nicht mehr im Maul des Hundes befindet.

Tipp: Damit die Tablette leichter die Kehle hinabrutscht, kann sie gegebenenfalls mit ein wenig Öl oder Butter eingerieben werden.

Flüssige Medikamente verabreichen

Hund bekommt Medikament in flüssiger Form
Hund bekommt Medikament in flüssiger Form | Foto: Hannamariah / depositphotos.com

Flüssige Medikamente lassen sich am einfachsten mit einer Einwegspritze aus Plastik verabreichen. Mitunter ist es auch möglich, eine Tablette in Wasser aufzulösen und sie dem Hund ebenfalls mittels einer Spritze einzuflößen. Das Medikament wird mit der Spritze aufgezogen und anschließend in den Bereich zwischen Lefze und Hinterzähnen hineingespritzt. Dabei ist es ratsam, langsam vorzugehen, damit nichts danebengeht und der Hund sich nicht verschluckt.

Für jede Medikamentengabe gilt: Hundehalter sollten möglichst unaufgeregt sein, denn die eigene Ruhe überträgt sich auf das Tier. Außerdem sollte der Hund ausgiebig gelobt und belohnt werden, damit die Verabreichung des Medikaments zu einer positiven Erfahrung wird.

Medikamente für Hunde online kaufen

Viele Menschen kaufen ihre Medikamente inzwischen online, denn diese Methode spart nicht nur jede Menge Zeit, sondern auch Geld. In der Shop Apotheke sind auch Medikamente für Hunde sind in großer Auswahl erhältlich. Wer die wichtigsten Arzneimittel für sein Tier stets zu Hause hat, spart sich mitunter den ein oder anderen Gang zum Tierarzt. Dennoch gilt: Hat das Tier starke Schmerzen oder leidet es auf andere Weise, sollte immer ein Experte hinzugezogen werden.

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